Hi!

Mein Name ist Büsra, 22, Studentin und gebürtige Augsburgerin.

Vor paar Monaten habe ich die Entscheidung getroffen mich raus aus meiner Komfortzone und direkt ins Abenteuer zu stürzen. Und welches Land wäre da interessanter als China? Das Land über das mehr Gerüchte kursieren als Fakten.

Trotz zahlreicher Zweifel von Familienmitgliedern, Verwandten und Freunden („China? Wieso China?“, „Du sprichst doch gar kein Chinesisch?“, „Was willst du da essen?!“, „Sind Chinesen nicht rassistisch/ islamfeindlich/ türkenfeindlich/ kommunistisch…?“ etc.), bin ich vor drei Tagen aufgebrochen, um mein Praktikum in InternChina in Qingdao zu starten. Mein Praktikum wird sechs Monate dauern und ist der letzte Schritt um mein Bachelorstudium in International Business abzuschließen.

Mein Flug dauerte mehr als 14 Stunden und ging über München (MUC), Frankfurt (FRA) bis (endlich!) Qingdao (TAO).

InternChina – Destination: Qingdao

Meinen ersten Oh-oh-Moment hatte ich, als der nette Immigrationspolizist am Flughafen mir auf Chinesisch eine Frage stellte. Als Antwort guckte ich nur leicht benebelt und flüsterte entschuldigend auf Englisch, dass ich kein Chinesisch spreche. Gott sei Dank lachte der Polizist nur und winkte mich durch. Der zweite Oh-oh-Moment ließ nur paar Minuten auf sich warten, als ich am Gepäckband stand, mich umsah und mir dämmerte, dass ich nichts, WIRKLICH NICHTS, hier lesen kann. Natürlich war mir klar, dass in China Schriftzeichen verwendet werden, aber es dann tatsächlich am eigenen Leib zu spüren… Dass man etwas, was man seit dem man das erste Mal Lesen lernte als selbstverständlich annahm, von Schildern bis zu Menüs, nicht mehr kann, war doch etwas schockierend. (Später habe ich erfahren, dass in den meisten Restaurants die Menüs bebildert sind. Also kein Grund zur Panik. Ich muss nicht verhungern.

InternChina – Lanzhou Lamian Menu

Clare, die InternChina Branchmanagerin in Qingdao, holte mich vom Flughafen ab, brachte mich in meine WG und begleitete mich anschließend ins Simkartengeschäft, um mich mit einer funktionierenden Handyverbindung und Internet (HALLELUJAH!!) zu versorgen.

Die Menschen in Qingdao sind sehr freundlich und hilfsbereit und sie starren dich an und zwar nicht besonders unauffällig. Aber wenn ich bedenke, dass ich in den letzten drei Tagen, abgesehen von meiner Mitbewohnerin und meinen Kollegen nur drei andere „Ausländer“ gesehen habe, ist das verständlich. Auch ist ihr Blick nicht feindselig, sondern meist nur interessiert. Gleich an meinem zweiten Tag hier, rannte ein etwa zehnjähriger chinesischer Junge uns nach, holte auf, stellte sich vor uns hin und fragte „Where are you from?“. Nach meiner leicht verwirrten Antwort „eeeeh… Germany.“, überlegte er kurz sagte „XieXie!“ (= Danke) und rannte wieder davon. Ich vermute, dass ich hier öfter als Englischübungspartner verwendet werde.

Die Stadt ist überhaupt nicht überbevölkert, was ich als leichte Klaustrophobin befürchtet hatte. Allerdings habe ich auch gehört, dass Qingdao im Sommer viel voller ist und es ist momentan Januar. Es fahren jedoch sehr viele Autos auf der Straße und sie fahren etwas wilder, als aus Deutschland gewohnt. Müsste ich die Fahrweise in zwei Wörtern beschreiben, wäre es „no chill“. Dabei dachte ich, ich hätte schon alles an verrückten Fahrstilen in Istanbul gesehen. Außerdem kann man sich den Parkstil in China wie ein Tetrisspiel vorstellen. Man quetscht sich an jede mögliche freie Stelle und berücksichtigt dabei nicht, ob man eventuell jemandem vom wieder herausfahren abhält.

Die Luftqualität und das Wetter waren, wider meine Erwartungen und zu meinem Glück in den letzten Tagen ganz gut. Wir nutzten das gute Wetter aus um entlang des Meers zu spazieren und paar Fotos zu schießen. Das Meer in Qingdao ist einfach wunderschön. Es ist schon länger mein Traum gewesen in einer Stadt am Meer zu wohnen und endlich ist es soweit.

InternChina – Yellow Sea
InternChina – Qingdao Seaside
InternChina – Cakes and Happiness

And last but not least: Das Essen. Traumhaft. Jeder der etwas länger Zeit mit mir verbracht hat, weiß wie wichtig mir gutes Essen ist und hier gibt es mehr als genug davon! Vergisst die Nudelbox mit oder ohne Hühnerfleisch und die Frühlingsrollen! Chinesisches Essen ist so viel mehr! Vor allem ist es so günstig. Eine mehr als sättigende Portion kostet um die 14 RMB (=1,91€) und das sind weniger als zwei Euro. Adieu, Diätpläne… Ich habe vor wirklich jede Chance zu nutzen, alle (nicht allzu verrückten) Arten von chinesischen Gerichten zu probieren.

Generell sollte man so wenig Erwartungen an China haben, wie nur möglich und eigentlich alles, was man je über das Land gehört hat nicht so ernst nehmen. Jeder macht unterschiedliche Erfahrungen, aber ich denke es ist es auf jeden Fall wert das Land mal selber zu sehen und eigene Eindrücke zu sammeln.

Falls du auch Lust hast mal aus deiner Komfortzone rauszukommen und in ein Abenteuer zu stürzen, informiere dich hier!